
Entdecken Sie unsere Schule
Pädagogik
Die Lernenden in den Mittelpunkt der Schule stellen
Die Nationale Schule für Erwachsene (ENAD) zielt auf die Entwicklung der Autonomie der Lernenden ab und fördert ihre Integration in die Gesellschaft durch das Lernen und den Zugang zu Wissen und Kultur. Die Schule ist so konzipiert, dass sie eine personalisierte und umfassende Betreuung der Lernenden ermöglicht, sowohl individuell als auch in der Gruppe.
Diese kollektive und individuelle Begleitung ermöglicht :
- Selbstwertgefühl, Selbstreflexion und Mitbestimmung („agency“) zu entwickeln,
- die Ressourcen eines jeden Einzelnen zu wertschätzen,
- vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen,
- die externen und internen Ressourcen der Schule zu vernetzen.
Dies erfordert sowohl eine flexible institutionelle Organisation als auch pädagogische Methoden, die auf die Merkmale junger Erwachsener zugeschnitten sind, die motiviert sind, die Schule wieder aufzunehmen.
Wertschätzung des Erreichten und der persönlichen Entwicklung
Die an der ENAD angewandte Pädagogik ist personalisiert, positiv und wertschätzend. Die Bewertung zum Beispiel ist so angelegt, dass Fortschritte und erworbene Kompetenzen sichtbar gemacht werden.
So vermitteln die Lehrkräfte im Rahmen der verschiedenen Kurse den Lernenden nicht nur Wissen und Kenntnisse, sondern setzen eine Vielzahl didaktischer Methoden ein, damit die Lernenden Fertigkeiten und Haltungen entwickeln, die es ihnen ermöglichen, miteinander und voneinander zu lernen. Darüber hinaus werden die Lernenden ermutigt, ihre Selbstständigkeit zu entwickeln und sich Ziele zu setzen, Lernprozesse zu steuern und eigene Lösungen zu entwickeln.
Persönliche Arbeit
In den unteren Klassen muss jede/r Lernende pro Halbjahr eine kurze selbstständige Arbeit in einem der Hauptfächer anfertigen. Dazu legt die Lehrkraft zu Beginn ein Thema fest und vermittelt die notwendigen Informationen, die die Lernenden für die Arbeit benötigen. Ein Teil der selbstständigen Arbeit wird im Klassenzimmer erledigt, wo die Lehrkraft die Lernenden unterstützen und anleiten kann.
Die persönliche Arbeit oder die Facharbeit ist eine persönliche Arbeit in der Abschlussklasse (DAES oder berufsbegleitende Erzieherausbildung), mit der die Lernenden zeigen können, dass sie in der Lage sind, sich einem komplexes Projekt zu widmen, das über ein Schuljahr zu planen ist und an dessen Ende eine Produktion in Verbindung mit einem gewählten Thema steht.
Die persönliche Arbeit soll zeigen, dass die Lernenden…
- einen Sinn für Selbstständigkeit und Initiative entwickelt haben, der es ihnen ermöglicht, komplexe Aufgaben anzugehen,
- planen und einen Zeitplan einhalten können,
- die verschiedenen Aspekte eines Problems, unter anderem durch Recherche- und Dokumentationsarbeit, aus einer multidisziplinären Perspektive untersuchen können
- in der Lage sind, Informationen aus verschiedenen Quellen zusammenzufassen, um eine eigene Produktion zu erstellen,
- eine kritische Haltung gegenüber seiner Arbeit entwickeln und in der Lage sind, Fehler zu erkennen und sie zu korrigieren,
- sich das problembezogene Wissen so anzueignen, dass sie ihre Arbeit in einer mündlichen Präsentation vor einer Jury vorstellen und verteidigen können.
Kunst und Kultur
In den meisten Bildungsgängen der ENAD wurde der Kunstunterricht durch die Workshops „Kunst und Kultur“ ersetzt, die an einem Nachmittag für alle Klassen parallel stattfinden.
In diesen Ateliers wird den Lernenden der Schule eine Vielzahl von künstlerischen Aktivitäten angeboten (Museumsbesuche, Erstellen von Grafiken, Malateliers, Musiksessions, Tanzunterricht, Einstudieren von Theaterstücken, Kochkurse, Fotografie, …). Diese Workshops sind nicht an eine einzelne Klasse gebunden, sondern die Lernenden können sich frei für einen Workshop ihrer Wahl anmelden.
Das Hauptziel ist die Stärkung der Kompetenzen in den Bereichen Musik, bildende Kunst und Ausdrucksfähigkeit durch praktische Anwendung.
Am Ende des Schuljahres werden die Arbeiten der Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Art Day einem breiten Publikum vorgestellt.
Projektbasierte Pädagogik
Die Projektpädagogik ist ein weiterer wichtiger Pfeiler des Lernens an der ENAD. Im Einklang mit den Zielen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) greifen die Lernenden selbstständig Themen ihrer Wahl auf und bearbeiten diese praxisorientiert.
Psycho-soziale Begleitung
Die psychosoziale Betreuung der Lernenden an der ENAD orientiert sich an einem inklusiven Ansatz. Die ENAD setzt sich für Inklusion in der Bildung ein als „Prozess, der hilft, Hindernisse zu überwinden, die die Anwesenheit, die Teilnahme und den Erfolg von Lernenden einschränken“ (UNESCO 2017, S.7).
Das pädagogische Team und das Tutorensystem (beide im geänderten Gesetz vom 12. Mai 2009 zur Gründung einer Nationalen Schule für Erwachsene verankert) sind die ersten Instrumente der Inklusion und die beiden wichtigsten Betreuungssäulen an der ENAD.

Pädagogisches Team
Alle Lernenden werden von pädagogischen Teams betreut, die jeweils für die didaktische und pädagogische Koordination von zwei bis vier Klassengruppen in der Erstausbildung sowie von mehr als 100 Lernenden in den Ausbildungsgängen GEA (Erzieher im dualen, berufsbegleitenden System), DAES und Erwachsenenausbildung zuständig sind.
Die pädagogischen Teams der ENAD sind multidisziplinär: Sie setzen sich aus Lehrkräften und Ausbilder*innen, aber auch aus Erzieher*innen, Psycholog*innen und Expert*innen aus der Berufswelt zusammen.
Die pädagogischen Teams treffen sich einmal pro Woche, um den Lernweg der Lernenden sowie eine eventuell notwendige psychosoziale Betreuung zu besprechen.
Darüber hinaus haben die pädagogischen Teams folgende Aufgaben :
- Empfang und Aufnahme von Lernenden
- Gestaltung von Lehrmitteln und Ausarbeiten von Bildungsplänen
- Tutorat
- Betreuung der beruflichen Projekte der Lernenden
- Organisation von Berufspraktika
- Bewertung von Lernergebnissen und Lernbilanz
Tutorat
Darüber hinaus haben die meisten Lernenden einen individuellen Tutor oder eine individuelle Tutorin. In der Erstausbildung treffen sich die Lernenden einmal pro Woche mit ihrer Bezugsperson, die als „persönlicher Coach“ fungiert. So hilft sie den Lernenden, Probleme auf persönlicher und schulischer Ebene zu lösen und ihre Selbstständigkeit zu entwickeln.
Darüber hinaus ermöglicht das Tutorat ein Aufzeigen von sozialen und anderen Problemen im Zusammenhang mit der Ausbildung, die das Lernen beeinflussen können. Schließlich ermöglicht das Tutorat ggf. den Austausch mit den Angehörigen des Lernenden.

Die Lernenden der Ausbildungen GEA, DAES und der Erwachsenenausbildung (Berufsausbildung) werden ebenfalls von einem pädagogischen Team betreut und nehmen entweder an einem Gruppentutorat teil (DAES classe préparatoire; Erwachsenenausbildung der Berufsausbildung) oder werden von Tutor*innen in ihrer Berufspraxis (GEA) bzw. bei ihrer persönlichen Arbeit in der Abschlussklasse begleitet (DAES).
Die Erfahrungen der Schule haben gezeigt, dass das Tutorat einen unumgänglichen pädagogischen Mehrwert für die erfolgreiche Entwicklung der Schullaufbahn der Lernenden der ENAD darstellt.
Psychologische Betreuung und Unterstützung beim Lernen
Neben den Erzieher*innen und Sozialarbeiter*innen, die Teil der pädagogischen Teams sind, wird die psychosoziale Betreuung und Lernbegleitung an der ENAD von Psychologen und graduierten Erzieher*innen sowie Sonderpädagog*innen gewährleistet.
So gibt es die folgenden zusätzlichen Angebote und Ressourcen:
- interne punktuelle Hilfe durch die Sozialarbeiter*innen der eNAD ;
- Inklusionsmaßnahmen, koordiniert von der ENAD-Inklusionskommission ;
- Lernwerkstätten, in denen die Lernenden Strategien entwickeln können, um besser zu lernen ;
- Psychologische Beratung ;
- Beratung durch Erzieher*innen und Sonderpädagog*innen ;
- Unterstützung und Beratung bei Fragen zum Drogenkonsum ;
- Verhaltensspezifische und sozio-emotionale Unterstützung ;
- Unterstützung in Bezug auf den Bereich der Trauer (einschließlich Postvention) ;
- Stressmanagement und Sophrologie.

Zertifizierung
Schulzeugnis
Am Ende jedes Semesters erhalten die Lernenden ein Zeugnis zusammen mit einem Kompetenznachweis, der Folgendes bescheinigt:
- die in der Schule erworbenen allgemeinen Kenntnisse und Fähigkeiten
- die sozioprofessionellen und technischen Kompetenzen
- Empfehlungen des Lehrpersonals
Orientierung und Förderung
Am Ende des Schuljahres entscheidet die Klassenkonferenz über die weitere Förderung und Orientierung des Lernenden im Hinblick auf die Aufnahme in eine Klasse der Sekundarstufe im Rahmen der Erwachsenenbildung oder der Erstausbildung (einschließlich der Berufsausbildung).
Abschlüsse
Der Bildungsweg wird mit einem der folgenden Abschlüsse abgeschlossen:
- Hochschulzugangsberechtigung (Diplôme d’accès aux études supérieures)
- Abschlusszeugnis der allgemeinen Sekundarschule (Diplôme de fin d’études secondaires générales)
- Staatsdiplom für Erzieher (Diplôme d’État d’éducateur)
- Diplom über die berufliche Reife (DAP)
- Berufsbefähigungszeugnis (CCP)
Zu diesem Zweck wird vom Minister, dem das Bildungswesen untersteht, eine Prüfungskommission eingesetzt, der ein zu diesem Zweck ernannter Regierungskommissar vorsitzt.